Geschichte der Volksschule Steinach
Um 800 n. | Ch. soll es in Münster ( Gemeinde Steinach) bereits eine Schule im dortigen Benediktinerkloster gegeben haben. |
1121 | bekam Steinach mit der Taufkirche einen Pfarrer und eine Volksschule. |
1366 |
ist erstmals ein Lehrer der Volksschule Steinach urkundlich erwähnt. Er musste neben dem Schuldienst auch den Mesner- und Chordienst versehen. |
1565 | laut geschichtlicher Aufzeichnungen von Josef Schlicht gilt das Schulgebäude als baufällig. Es wurde durch die Pfarrkirche für 36 Gulden renoviert. |
1600 | Das Schulhaus hieß auch das "Gusterhaus" ( Mesnerhaus). |
1642 | als weiterer Lehrer wird ein Gehilfe erwähnt. |
1760 | Das Lehrerwohnhaus, welches in einem ruinösen Zustand war, wurde für 109 Gulden umgebaut. Ein Drittel zahlte die Pfarrgemeinde und zwei Drittel die Schulgemeinde. |
1770 | Der Kurfürst von Bayern erließ eine Schulordnung, in der eine Normalschule angeordnet wurde. Durch all die Jahrhunderte war es die Angelegenheit der Orte für eine Schule und ihre Lehrer zu sorgen. |
1802 | Die allgemeine Schulpflicht wurde in Bayern eingeführt. Es dauerte aber noch Jahrzehnte bis diese gewissenhaft verwirklicht wurde und alle Kinder eine Schule besuchten. Die Schulaufsicht übertrug der Staat den Geistlichen. Somit bekam der Pfarrer den Titel des Lokalschulinspektors. |
1815 | wurde das Schulhaus- ein Holzhaus- abgerissen und um 566 Gulden durch ein gemauertes Haus ersetzt. Dieses Haus stand neben dem Pfarrgarten beim Aufgang zur Kirche. Teile davon befinden sich noch heute im oberen Teil des Röcklgartens. |
1871 | und 1878 wurde das Gebäude mit zwei Anbauten versehen. Es enthielt die Schulsäle und das Lehrerwohnhaus für den 1. Lehrer. |
1900 | In Steinach unterrichteten nun ein 1. Lehrer, ein 2. Lehrer und eine Hilfslehrerin. Für den 2. Lehrer und die Hilfslehrerin wurde vom Schulsprengel ein Wohnhaus für 12000 Mark gekauft. Es stand bis 1989 auf dem jetzigen Parkplatz neben der Kirche. Der Schulsprengel war das Gebiet der Pfarrei Steinach. |
1906 | Mit diesem Jahr enden die Aufzeichnungen von Josef Schlicht über die Steinacher Schule. |
1906-1947 |
Die Unterlagen über die Steinacher Schule gingen wohl in den Wirren des zweiten Weltkrieges verloren. |
1947 | In der Steinacher Schule wurden 288 Kinder in sechs Klassen unterrichtet. Zwei Klassen mit vollem Unterricht und vier Klassen mit verkürztem Unterricht. Für 70 Kinder gab es eine Schulspeisung. |
1948 | übernahm Hauptlehrer Richard Ferazin die Schulleitung. Die Verhältnisse an der Steinacher Schule normalisierten sich. Die Flüchtlingsfamilien zogen aus den Lehrerdienstwohnungen wieder aus. Es konnten neue Unterrichtsräume geschaffen werden. |
1950 | Der Landkreis stiftete eine neue Schulküche. |
1952 | Es wurden nach und nach neue Tafeln und neue Schulbänke angeschafft. |
1955 | Hauptlehrer Ferazin schrieb im Jahresbericht: „Das Schulhaus gehört zu den verwahrlosesten und rückständigsten Gebäuden dieser Art. Es bietet einen ruinenhaften Eindruck. Der Mauerputz ist zum großen Teil abgebröckelt, die Fensterrahmen sind verfault...." |
1958 | übernahm Hauptlehrer Kuchler die Schulleitung. Er setzte sich mit aller Kraft für den Bau einer neuen Schule ein. |
1959 | war es endlich so weit. Bürgermeister Ludwig Lehner konnte am 15. Juni den ersten Spatenstich für ein neues Schulhaus in der Hafnerstraße vornehmen. |
1960 | wurde das Schulhaus fertig gestellt. Am 1. Mai 1960 wurde es eingeweiht. Die Schule bekam zur Erinnerung an den Schlossbenefiziaten, Schriftsteller und Volkskundler Josef Schlicht den Namen „Josef- Schlicht-Schule". In diesem Gebäude ist heute die Steinacher Gemeinde- Bücherei untergebracht. Damals begann der Unterrichtsbetrieb in der neuen Schule für 175 Kinder, die in fünf Klassen aufgeteilt waren am 2. Mai 1960. Einige Jahrgänge wurden als Kombiklassen unterrichtet. Im Untergeschoss des neuen Schulhauses waren auch eine Küche und ein Handarbeitsraum eingerichtet. |
1961 | übernahm Schulleiter Hauptlehrer Gottfried Hengster die Schulleitung. Er schrieb in die Chronik: „In diesem neuen Schulhaus ist für Lehrer und Kinder das Unterrichten und Lernen eine Freude." |
1963 | beschloss die Regierung von Niederbayern eine Schulsprengeländerung. Die Kinder aus Gschwendt sollten von nun ab gegen den Willen der betroffenen Eltern in Ascha eingeschult werden. Auch ein Schulstreik konnte den Erlass nicht rückgängig machen. |
1965 | wurde mit der Volksschule Münster eine Verbandsschule gegründet. Nur noch die Jahrgänge 7 und 8 waren von nun an zu einer Kombiklasse zusammengefasst. Alle anderen Jahrgänge konnten als Regelklassen unterrichtet werden. Die 2. und die 3. Klasse in Münster, die übrigen Klassen in Steinach. |
1969 | wurde in Bayern ein neuntes Schuljahr eingeführt. Die Verbandschule mit Münster wurde aufgelöst und die Kinder mussten ab der 5. Jahrgangsstufe die Hauptschule in Parkstetten besuchen. Dagegen hatten sich der Schulverband, die Gemeinden, der Elternbeirat und die Pfarreien vergeblich zur Wehr gesetzt. Mit Wirkung vom 29. Juli 1969 gab es in Steinach nur noch eine Grundschule. |
1977 | errichtete die Gemeinde Steinach eine Turnhalle. |
1983 | übernahm Hauptlehrer Heinz Hentschirsch die Schulleitung. |
1987 | wurde Willi Bugl Schulleiter an der Volksschule (Grundschule) Steinach. |
1988 | Neunzig Kinder wurden in vier Klassen unterrichtet. |
1994 | Die Schülerzahlen stiegen beständig an. 120 Kinder waren nun in sechs Klassen aufgeteilt. Die Klassenräume reichten nicht mehr aus. Die Gemeinde begann mit der Planung eines neuen Schulhauses. |
1995 | Am 23. Juni 1995 wurde von Bürgermeister Karl Mühlbauer der Grundstein für ein neues achtklassiges Schulhaus in der August- Schmieder- Str. 54 gelegt. |
1996 | Das neue Schulhaus wurde fertig gestellt. Am 15. November 1996 wurde ein modernes, freundliches und zweckmäßiges Schulhaus eingeweiht. BGM Karl Mühlbauer berichtete in seinem Grußwort: „Mit einem Kostenaufwand von 7 Millionen Mark handelt es sich um die größte Einzelbaumaßnahme der Gemeinde seit bestehen."
Zur Erinnerung an den Steinacher Schlossbenefiziaten Josef- Schlicht erhielt die neue Schule wieder den offiziellen Namen „Josef-Schlicht-Volksschule Steinach (Grundschule)". 153 Kinder besuchten im Schuljahr 1996/97 in acht Klassen die neue Schule. |
1998 | wurde die langjährige Lehrerin Gertrud Bauer zur Rektorin ernannt. |
2005 | Die Schülerzahlen sind wieder rückläufig. Zwei Klassen werden zu jahrgangsgemischten „Kombiklassen" zusammengefasst. |
2007 | Die Schulleitung übernahm die gebürtige Steinacherin Irmgard Penzkofer. |
2011 |
Aufgrund der rückläufigen Schülerzahlen gibt es ab dem Schuljahr 2011/2012 an der Josef- Schlicht- Grundschule nur noch fünf Klassen. Zwei Eingangsklassen werden als Kombiklassen geführt, ebenso eine Klasse 3-4. Nur noch eine dritte Klasse und eine vierte Klasse werden als Regelklassen unterrichtet. 113 Kinder besuchen die Steinacher Schule. |
2012 | Die Schülerzahlen gingen noch einmal zurück. Nur noch 93 Kinder besuchen die Grundschule Steinach. Dies führte zu einer weiteren Verringerung der Klassen. Es wurde nun auch die Kombiklasse 3-4 aufgelöst. Die übrig gebliebenen neun Viertklässler kamen zur Regelklasse dazu, so dass in der vierten Klasse nun 29 Kinder miteinander lernen. |
2013 | Die Schule erhält den offiziellen Namen "Josef-Schlicht-Grundschule Steinach". |
2015 |
Claudia Albrecht übernimmt die Schulleitung. |
2021 | Sebastian Mayer übernimmt die Schulleitung. |
Quellenangaben:
Josef Schlicht: „Die Geschichte von Steinach"
Willi Bugl: „Festschrift zur Schulhauseinweihung am 15. November 1996"